Das am meisten verwendete Schar ist das Wendeschar. Es verfügt über zwei Schneidkanten und damit zwei Arbeitspositionen. Es liegt über einen großen Teil seiner Länge formschlüssig am Zinken an und wird üblicherweise mit einer, bei sehr großen Zinken auch mit zwei, Schrauben befestigt. Der Formschluss zwischen Zinken und Schar sorgt für einen festen Halt und bedingt, dass der Biegeradius von Zinken und Schar übereinstimmen müssen. Demzufolge gibt es sowohl gerade als auch gebogene Varianten. Wenn die wirksame untere Schneidkante verschlissen ist, wird es demontiert und in umgekehrter Stellung wieder angebaut. Die Größe der Wendeschare ist an die Größe des jeweiligen Zinkens angepasst. Bei Gare-Egge-Zinken bewegt sich die Länge der Schare zwischen 140 und 170 mm, ihre Breite zwischen 25 und 40 mm. Bei Kultur-Egge-Zinken liegt die Länge zwischen 170 und 300 mm und die Breite zwischen 40 und 60 mm. Die Materialstärke beträgt üblicherweise 5 bis 6 mm. Bei sehr großen Zinken werden auch größere Materialstärken verwendet.
Neben den relativ schmalen Wendescharen gibt es auch Schare, die den Boden aufreißen oder schneiden. Das Reißerschar hat eine Breite von ca. 70 mm, das Fünfeck-Schar von ca. 100 mm. Gänsefuß-Schare können an Federzinken eine Breite von bis zu 200 mm haben. Mit zunehmender Breite erhöht sich jedoch der Bodenwiderstand. Dies erfordert dann kräftigere Zinken. Breit arbeitende oder gar schneidende Schare werden von vielen Anwendern sehr kritisch gesehen, weil sie mit zunehmender Schneidwirkung eine Sohlenbildung bewirken. Dies ist insbesondere beim Einsatz in der reduzierten Bodenbearbeitung, bei der kein tieferen lockernder Arbeitsgang folgt, ungünstig.
Die Ansprüche an die mechanische Festigkeit von Scharen sind vielfältig und widersprechen sich teilweise. Für eine gute Verschleißfestigkeit ist eine harte Oberfläche zumindest im Bereich der Schneidkanten wichtig. Andererseits sind Schare, insbesondere bei steinigen Böden, einer starken Stoßbelastung ausgesetzt. Diese Beanspruchung erfordert eine hohe Zähigkeit des Materials. Die Werkstoffauswahl und die Wärmebehandlung muss somit beiden Anforderungen gerecht werden.